Vollgepacktes Programm für 35 Besucher aus Kelme
„Das wird Stress“
Freut sich auf die 35-köpfige Besuchergruppe aus Kelme: Horst Murken. Der Vorsitzende
des Fördervereins hat für die Litauer ein enges Besucherprogramm gestrickt. Rechts ist
die katholische Kirche Kelme zu sehen. Foto: Wilhelm Schmitte
Lienen - Do., 01.11.2012
Lienen - Das Programm ist vollgepackt, so dass für Freizeit so gut wie kein Platz bleibt. Am
Sonntag kommen 35 Litauer aus Kelme in ihre Partnerstadt. Die Ost-West-Zusammenarbeit
hat sich gut entwickelt.
Gespräche, Besichtigungen, Konzert. Ein strammes Programm wartet auf 35 Besucher aus Lienens
Partnerstadt Kelme. Vom 4. bis zum 7. November sind 35 Litauer auf Einladung des Vereins zur
Förderung der Städtepartnerschaft Lienen-Kelme/Litauen zu Gast im Erholungsort. Die
Freundschaftsbande sind eng, herzlich und von gegenseitiger Wertschätzung getragen.
Unter ihnen sind Ehrenbürger Antanas Racas, der einst die litauische Unabhängigkeitserklärung
unterzeichnet hat, Bürgermeister Romas Atkocaitis, der stellvertretende Landrat Krestutis Bilius
oder der Präsident des Landwirteverbandes, Vytautas Karaiva. Untergebracht sind die Reisenden,
die mit einem Bus am Sonntagnachmittag ankommen, in Gastfamilien.
„Es ist die bisher größte Gruppe, die wir hier in Lienen hatten“, freut sich Horst Murken über das
große Interesse der Litauer an Lienen. Der Vorsitzende des Fördervereins und Altbürgermeister hat
natürlich im Vorfeld ausgelotet, was die Gäste sehen möchten. Und das ist eine Menge.
Autozulieferer Hullmann, Hof Spieker, katholische Kirche, Teilnahme an einer Ratssitzung, Folklore-
Konzert, Schüchtermann Klinik in Bad Rothenfelde und kommunale Einrichtungen. Begrüßungs- und
Abschiedsreden und der Austausch von Gastgeschenken erfordern Kondition. Da bleibt in den drei
Tagen so gut wie keine Freizeit. „Das wird Stress“, ist Horst Murken in einem WN-Gespräch
überzeugt.
Es wird zu einem Gedankenaustausch über sehr konkrete Dinge kommen. Litauen will heute keine
Fachleute mehr ins Ausland schicken. Stattdessen kommt die Idee von gemeinsamen
Produktionsstandorten auf. Da könnte nach Auffassung von Murken die Hullmann-Besichtigung
Impulse auslösen.
Oder Landwirtschaft. Wie kommen die Bauern mit Preisschwankungen klar und welche Standbeine
haben Höfe? Oder Ehrenamt. Wie funktioniert das? Warum gibt es private Kliniken? So etwas ist in
Litauen unbekannt. Klar, dass die Litauer daran Interesse bekundet haben. „Es sind Leute, die aus
Wirtschaft, Landwirtschaft und sozialen Vereinigungen kommen“, fügt Horst Murken an.
Eine öffentliche Veranstaltung gibt es am Montag, 5. November, um 20 Uhr mit einem Konzert in
der Aula der Hauptschule (Lührmanns Weg 1).
Auftreten werden die Folkloregruppe „Taduja“ (Kelme) und die Musicalgruppe der Integrativen
Kunst- und Musikschule (IKM) aus Lienen. Der Eintritt ist frei. Es wird jedoch um eine Spende
gebeten. Die Einnahmen teilen sich anschließend beide Formationen.
Quelle: - Westfälische Nachrichten (Lengerich) - 1. 11. 2012